www.johannstadtarchiv.de





Franz Kochmann - Fabrik photographischer Apparate

1921 gründet Franz Kochmann auf der Blasewitzer Straße 64/66 die Fabrik photographischer Apparate. Er startet die Produktion mit den damals üblichen Platten-Kameras, die er bis in die frühen 30er Jahre herstellt. 1923 baut Franz Kochmann eine einäugige Spiegelreflexkamera, die er 1924 in wesentlich verbesserter Ausführung als „Spiegel-Reflex-Enolde“ auf den Markt bringt. Ungewöhnlich ist an dieser Kamera das Bildformat 8,2x10,7 cm. Ab 1930 produziert das Werk eine neu entwickelte Kamera, die „Korelle“. 1934 entwickelt er eine Spiegelreflex-Kamera, die als seine innovativste gilt und die zukünftige Entwicklung der Spiegelreflexkameras wesentlich beeinflusste. Sie kommt 1935 auf den Markt unter dem Namen „Reflex-Korelle 6x6“.

1935 erwirbt der Präsident der Asahi Optical Company, der späteren Firma Pentax, Herr Saburo Matsumoto, eine „Reflex-Korelle“. Sie dient ihm, nach gründlichem Studium der Konstruktionsprinzipien, als Ausgangspunkt für die Entwicklung seine ASAHIFLEX Camera. Sie weist jedoch keine Ähnlichkeit mit der „Reflex-Korelle“ auf.

Infolge guter Absatzgeschäfte expandiert die Fabrik und verlegt ihren Sitz auf die Trinitatisstraße 42/44.

Franz Kochmann war Jude und emigriert aus Deutschland 1938. Seine Spur verliert sich danach vollständig. Das Werk wird unter dem Namen Korelle-Werk, Inhaber G.H. Brandtmann, Dresden A 16, Augsburger Straße 3, weitergeführt. Die Gesellschafter sind nun die Kaufleute Gustav Heinrich Brandtmann und Alfred Ernst Peters.

Während des Angriffs auf Dresden wird das Korelle-Werk völlig zerstört.

Nach Kriegsende wird der Betrieb 1946 enteignet und in Korelle-Kamera-Werke umbenannt. Die Produktion der Reflex-Korelle wird 1947 wieder aufgenommen. Das Werk wird 1948 in den VEB WEFO eingegliedert. Damit geht die Geschichte des Korelle-Werkes zu Ende.

*Weblink:* "Eintrag „Reflex-Korelle“ bei wikia.com":http://camerapedia.wikia.com/wiki/Reflex-Korelle