www.johannstadtarchiv.de









Gerokstraße

Während des Bombenangriffs wurde die gesamte Bebauung der Gerokstraße zerstört.

Am 13. Juni 1969 begann die Montage von zehngeschossigen Hochhäusern auf der Gerokstraße, nachdem bereits Wochen vorher mit dem Ausheben der Baugrube und dem Gießen der Grundplatte begonnen wurde. Die dort empor wachsenden Hochhäuser waren nach einem einheitlichen Typ mit der Bezeichnung IW 67 erstellt. Die Gebäude wurden mit einem breiten Grünstreifen von der Straße getrennt. Trotz der Zerstörung hielt man an der alten Straßenführung fest. Bedingt wurde das dadurch, dass die Straße und ihr unterirdisches Kabel- und Kanalsystem bis auf die Schäden durch einzelne Sprengbomben vorhanden und nach Reparaturen noch brauchbar waren.

Auf dem ehemaligen Grundstück des Carola-Krankenhauses wurde das "Plattenwerk":?article_id=53 errichtet, in dem die notwendigen Bauelemente für den Neubau hergestellt wurden.

*Quellen:*
* Chronik Hofmann
* Zeitzeugenberichte
* Artikel zur Gastronomie-Geschichte der Johannstadt in: "Dresdner Anzeiger":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Dresdner_Anzeiger, 18. Dezember 1932

1894 wurde ein Teil der bereits seit 1850 bestehenden Blasewitzer Straße zwischen dem Güntzplatz (ehemals Eliasplatz) bis zur Einmündung in den Trinitatisplatz nach dem Theologen und Kirchenlieddichter "Karl von Gerok":http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_Gerok (1815-1891) benannt.

Es war eine sehr dicht bebaute und belebte Straße mit vielen Geschäften, Gaststätten und einem Kino, das sich im ehemaligen Ballhaus "Carolagarten":?article_id=121, Gerokstraße 27, befand. Das "Carolahaus":?article_id=53, das erste Krankenhaus in der Johannstadt, wurde 1876 auf dem Grundstück Gerokstraße 65, zwischen Stephanien- und Arnoldstraße, errichtet. Außerdem wurden 1928 das "Postamt 16":?article_id=201 und 1934 die "Knaben-Berufsschule":?article_id=200 erbaut, die als einzige Gebäude der Straße den Bombenangriff vom 13./14. Februar überstanden haben.

Die Gerokstraße wurde durch die Linien 1, 3 und 16 in das Straßenbahnnetz der Stadt Dresden einbezogen. Heute verkehrt hier die Linie 6.

In der Nr. 17, stadtauswärts auf der linken Straßenseite, befand sich eine Gaststätte, die im Laufe der Zeit verschiedene Namen trug, u.a. *Brechling, Gerokschlösschen und Priebers Restaurant*. Das verwitterte zweistöckige Gebäude bot einen schattigen Wirtshausgarten im Hof. Besonders in der Mitte des 19. Jahrhunderts mag der Wirt hohe Einnahmen erzielt haben, da zwischen 1840 und 1874 die Dresdner Vogelwiese auf dem weitläufigen Gelände zwischen der heutigen Gerok-, Elias-, Wintergarten- und Dürerstraße stattfand. Nach der Einweihung der "Kunstgewerbeakademie":?article_id=98 Anfang des 20. Jahrhunderts kehrten viele junge Künstler, aber auch Studenten der "Tierärztlichen":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Tier%C3%A4rztliche_Hochschule und der "Technischen Hochschule":?article_id=45 in die gemütliche Kneipe mit dem Sommergarten ein. Vermutlich in den 1930er Jahren musste die alteingesessene Gastwirtschaft Neubauten weichen.

In der Gerokstraße 46 eröffnete Rudolf Zimmermann am 20. April 1932 eine *Wiener Dampfbäckerei*. Sie bestand bis zur ihrer Zerstörung im Februar 1945. Familienangehörige stellten uns freundlicherweise Fotos zur Verfügung.