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Bürgerheim, heute Clara-Zetkin-Heim

1890 begann an der "Pfotenhauerstraße":?article_id=128 der Neubau eines Seniorenheimes. Wer einen Platz erhalten wollte, musste 900 bis 1500 Mark aufwenden und konnte sich dann in das Heim einkaufen.

Am 15. Juni 1894 wurde das Bürgerheim auf der Pfotenhauerstraße eingeweiht. Von diesem Tage an konnten die etwa zweihundert betuchten Senioren, die damals „Pfründner“ genannt wurden, in das zu damaliger Zeit modernste Heim einziehen. Bedingung war das Bürgerrecht für die Stadt Dresden, denn das Heim stand unter städtischer Verwaltung.

1906 dachte man an einen Erweiterungsbau des Bürgerhospitals, erste Pläne wurden aufgestellt und erläutert. Es wurde auch ein Baufonds gegründet, um die Mittel langsam zusammenzubringen. Doch dann kamen der erste Weltkrieg und letztendlich noch die Geldentwertung, die alle Bauabsichten nach hinten verschoben. 1917 stiegen die Jahreskosten auf 1.108,70 Mark an. Noch 1914 hatten sie 848,0 Mark betragen.

Im Jahre 1923 wurden die Überschüsse der "Güntz'schen Stiftung":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/G%C3%BCntz-Stiftung, ein zinsloses Baudarlehen aus der Mietsteuer des Wohnungsamtes und andere Geldquellen für eine Erweitung erschlossen. 1.096.000 Mark standen dem Stadtarchitekten Paul Wolf für einen Anbau zur Verfügung. 1925 wurden an der Fürstenstraße und der Neubertstraße im Anschluss an das Bürgerheim Baugruben ausgehoben. Hier wurden die vom Stadtbaurat Paul Wolf in Klinkersteinen entworfenen zwei Flügelbauten errichtet. Eine repräsentative Gebäudefront an der Fetscherstraße mit Eingangsportalen und einem gut gestalteten Empfangsbereich zeugt von der Kreativität des von 1. Juli 1922 bis 1945 in Dresden tätigen Stadtbaurates.

Wie so viele andere Gebäude in der Johannstadt wurde auch das Bürgerheim während des "Luftangriffes am 13. Februar 1945":?article_id=112 beschädigt. Der auf der Pfotenhauerstraße befindliche Teil des Altenheimes wurde vollkommen zerstört.

Am 7. Oktober 1950 wurden die Seitenflügel des Feierabendheimes an der Fetscherstraße nach umfangreichen Reparaturarbeiten wieder eröffnet. Der zerstörte Nordflügel an der Pfotenhauerstraße wurde zunächst nicht wieder aufgebaut. Die 1925/26 vom Stadtbaurat Paul Wolf geschaffenen Anbauten waren noch so gut erhalten, dass sie getreu der erhalten gebliebenen Bauunterlagen rekonstruiert werden konnten. Vor dem Wiederaufbau fanden 172 ältere Bürger Aufnahme, danach konnten 328 betreut werden. Anlässlich der Wiedereröffnung der Seitenflügel wurde das Heim in „Clara-Zetkin-Heim“ umbenannt.

Heute trägt das Heim den Namen „Pflege- und Seniorenheim 'Clara Zetkin'“. Die Einrichtung verfügt über 170 Einzel- und 35 Doppelzimmer. 240 pflegebedürftige Menschen können hier betreut werden. Im hauseigenen Park mit einem über 100jährigen Baumbestand finden sie Ruhe und Erholung.

*Weblink:*
"Pflegeheim 'Clara Zetkin'":http://www.drk-pflegeheim-clara-zetkin.de/