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Kamelienstraße

Im Hinterhof der Nr. 1 hatte während seiner Dresdener Zeit der Maler, Bühnenbildner und Professor "Karl von Appen":http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_von_Appen seine Arbeitsräume. Er gründete 1947 die Klasse für Bühnenbild an der von dieser Stelle unweit befindlichen "Kunstgewerbeschule":?article_id=98. Bis zu seinem Wechsel nach Berlin 1954 schuf er die Bühnenbilder für 69 Inszenierungen in Dresden.
Die Theatermaler, also Studenten des Studienganges Bühnen- und Kostümbild und des FH-Studienganges Theaterausstattung, haben auch heute noch ihre Räumlichkeiten in Güntzstraße 34.

*Quellen:*

* Scheer, Arno: Dresden-Johannstadt. Die Welt vor dem Ziegelschlag. Dresden 1930. S. 15.
* "Kamelienstraße auf www.dresdner-stadtteile.de":http://www.dresdner-stadtteile.de/Zentrum/Johannstadt/Strassen_Johannstadt/strassen_johannstadt.html
* "Adressbuch der Stadt Dresden von 1943/44":http://digital.slub-dresden.de/sammlungen/werkansicht/30409217Z/1780/
* "Artikel im Stadtwiki Dresden":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Kamelienstra%C3%9Fe
Die 1880 angelegte Kamelienstraße verband die Wintergarten- mit der Stephanienstraße am "Carolahaus":?article_id=53.

Das Areal gehörte früher zum umfangreichen Grundstück "„Hopfgartens“":?article_id=47, später „Elisens Ruhe“. Am Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die große Anlage mit Garten, Park, Wohn- und Schankgebäuden mehrfach geteilt. Einen Teil erwarb der Gärtner Liebig, einen anderen die Kunst- und Handelsgärtnerei Lüdicke, die u.a. für ihre Kamelienzucht berühmt war. Gärtner Lüdicke legte 1859 einen Wintergarten an, der wegen seines Kamelienreichtums als botanische Sehenswürdigkeit galt und viel besucht wurde. An den 1878 geschlossenen Garten erinnern die Bezeichnungen „Wintergartenstraße“ und „Kamelienstraße“.

Ab 1878 wurde das Gärtnereigelände überbaut, es entstanden Wohngebäude und ein so genannter „Skating Rink“, ein zementierter achteckiger Platz, auf dem die Johannstädter im Sommer Rollschuh und im Winter Schlittschuh laufen konnten.

Nachdem alle Wohnhäuser an der Kamelienstraße dem Bombardement 1945 zum Opfer gefallen waren, wurde die Straße beim Wiederaufbau des Areals zwischen Pfotenhauer- und Gerokstraße nicht wieder errichtet. Die alte Straße wurde zum Teil in die Hopfgartenstraße einbezogen.