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Zigarettenfabrik Kosmos GmbH

Die Firma Kosmos-Tabak- & Cigarettenfabrik H.F. Wolf wurde 1886 in das Dresdner Handelsregister eingetragen. Vom Gründer Heinrich Fürchtegott Wolf ging das Unternehmen 1901 an Alexander Ewald Carl Felix Wolf über. 1923 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Ab 1927 firmierte sie als Zigarettenfabrik Kosmos AG. Aus der AG wurde 1930 eine GmbH mit dem Namen Zigarettenfabrik Kosmos GmbH gebildet. 1934 wurde hier die erste Filterzigarette Deutschlands entwickelt. Bis dahin stellte die Industrie Zigaretten ohne Filter her, zum Teil mit Mundstück aus Kork oder Stroh. Die neue Zigarette trug den Namen F 58.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Zerstörungsgrad des Betriebes mit 85 % eingeschätzt. Ehemalige Betriebsangehörige und andere Helfer räumten die Trümmer weg und bauten die alten und zum Teil ausgelagerten Maschinen wieder auf. Ende Juni 1946 wurden die ersten Zigaretten hergestellt. Bis Ende 1946 fanden 33 Mio. Zigaretten ihren Weg zum Konsumenten. 1949 wurden 15,8 Mio. Papirosse (Zigaretten mit langem Pappmundstück) produziert. Für kurze Zeit wurde auch die Produktion von Asthma-Zigaretten aufgenommen.

Auf der Grundlage des Volksentscheids von 1946 wurde die Firma zugunsten des Landes Sachsen enteignet. 1959 ging der VEB Zigarettenfabrik Kosmos als Werk IV auf den VEB Dresdner Zigarettenfabriken über. Im Jahr 1960 wurde die Zigarettenproduktion völlig eingestellt. Die anderen Zigarettenwerke waren nunmehr in der Lage, die Produktion dieses Betriebes zu übernehmen. Das Gebäude wurde in den 1990er Jahren an die Diakonie verschenkt, die es ihrerseits an die Firma „Orthopädie- und Rehatechnik GmbH“ veräußerte.

Bekannteste Zigarettensorten:

* F 58
* Kairo
* Khedive, Khedive exquisit
* Kito
* Kleine Prinzen
* Kommodore
* Kosmos
* Stern
* Sorte 1