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Hopfgartens

„Hopfgartens“, zwischen der Elisen- und Wintergartenstraße und dem Bönischplatz sowie der Gerokstraße gelegen, war ein umfangreiches Besitztum mit Feldern, Gärten, Weinpflanzungen, einem Elbwerder, Wohn- und Gartengebäuden. Es gehörte dem Grafen von Lindenau. Im 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hieß es „Rappoldisches“ oder auch „Gartenvorwerk“.

Von 1704 bis 1743 gehörte es dem kurfürstlichen Historiographen Konrad Knauth. Danach besaß der Geh. Kriegsrat Christoph von Unruh, nach dem es der „Unruhsche Garten“ genannt wurde, dieses Anwesen bis 1755. Im Jahr 1779 gelangte das Grundstück in den Besitz des kurfürstlichen Vizekanzlers Georg Wilhelm Hopfgarten. Er ließ die Gebäude umbauen und verschönerte das umliegende Areal zu einem sehenswerten Park mit verschlungenen Wegen und Sitzgelegenheiten. Da er vom Rat der Stadt das Schankrecht erhielt, bestellte er einen Pächter. Dieser errichtete in einem Anbau eine Gaststube und bewirtete die durstigen Bürger, die zumeist aus der Stadt zu *„Hopfgartens“* kamen. Das Grundstück mit seinem Park war ein beliebter Ausflugs- und Konzertgarten. 1819 kaufte Friedrich Waeber das Hopfgartensche Grundstück vom Holzkohlehändler Gottfried Peter. Die Tochter der Familie Waeber, Elise, verstarb im Alter von neun Jahren und wurde im Park in einem Mausoleum beigesetzt. Darum hieß die Besitzung bis 1873 *„Elisens Ruhe“*. Nach Verkauf des Grundstücks im Jahr 1842 wurde das Kind auf den Eliasfriedhof umgebettet.

In diesem Gebäude wurde am 9. Februar 1828 die erste Pflanzenausstellung, noch im kleinen Rahmen, veranstaltet.

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Grundstück mehrfach geteilt. Einen Teil davon erwarben die Gärtner Lüdicke und Liebig, die es in einen großen Blumenpark verwandelten. Die Bezeichnungen Blumenstraße, "Kamelienstraße":?article_id=100 und Wintergartenstraße erinnern heute noch daran. Den anderen Teil betonierte die Stadt 1878 für den „Skatingring“ , der im Sommer als Rollschuh- und im Winter als Schlittschuhbahn genutzt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Fläche überbaut.