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Berufsschulzentrum für Technik, ehemals "Horst-Wessel-Schule"

Am 26. April 1873 wurde das Volksschulgesetz beschlossen, in dem eine Fortbildungsschulpflicht für Knaben festgeschrieben wurde. Lehrlinge mussten also auch nach der Volksschule weiterhin eine Bildungseinrichtung besuchen. Daraufhin wurden 1875 in Dresden acht Fortbildungsschulen eröffnet. Der in Volksschulgebäuden angebotene Unterricht (wöchentlich vier Stunden) trug einen Allgemeinbildungscharakter und entsprach weder den Vorstellungen der Eltern noch der Arbeitgeber.

Um das Ansehen der Fortbildungsschulen zu verbessern, wurden sie 1909 reformiert. Die nun „Städtischen Fach- und Fortbildungsschulen“ unterrichteten berufsbezogen in Klassen, die nach Berufen unterteilt wurden. Eine weitere Aufwertung erfuhren die Fortbildungsschulen ab 1918, als die Innungs- und Vereinsschulen ihre Tätigkeit aufgeben mussten und die Schüler an die städtischen Schulen übergaben. Sie entwickelten sich zu den eigentlichen Berufsschulen der Stadt. Die Zahl der Schüler wuchs ständig, die Gebäude der 1. und 2. Berufsschule wurden zu klein.

So wählte das Dresdner Schulamt am 24. November 1924 das ehemals städtische Gelände zwischen der "Gerok-":?article_id=199, Wintergarten-, "Dürer-":?article_id=194 und Silbermannstraße für den Bau einer neuen Berufsschule aus. Die zentrale Lage und die gute Verkehrsanbindung waren entscheidend für die Wahl. 1926 legte das Schulamt im Einvernehmen mit dem Hochbauamt die Planung vor. Es wurden Baukosten in Höhe von 3 068 000 RM, zuzüglich 400.00 RM für Innenausbau, veranschlagt.

Der Bau der Berufsschule auf der Gerokstraße 22 begann am 28. Oktober 1928. Finanzielle Probleme führten zwei Mal zur Stilllegung der Baustelle. Erst am 17. September 1934 konnte die Schule übergeben werden. Nach ihrer Fertigstellung erhielt die Schule den Namen „Horst-Wessel-Schule“ nach dem 1930 ermordeten "SA-Führer":http://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Wessel.

Der Schulkomplex mit seinen Hofanlagen zählte zu den umfangreichsten und modernsten Schulbauten dieser Zeit. Er vereinte unter seinem Dach drei Altstädter Knabenberufsschulen, alle kaufmännischen und zahlreiche gewerbliche Berufsschulklassen.

Da die Schulgebäude während Bombardierung 1945 nur mittelschwer beschädigt worden waren, konnte der Unterricht bereits im Oktober wieder aufgenommen werden. Die Aufräumarbeiten dauerten bis 1951. Der Name der Schule wurde verändert, sie hieß nun Kommunale Berufsschule 1.

In den Jahren 2000 bis 2004 erfolgt die komplette Innensanierung der Schule, verbunden mit der Schaffung neuer Werkstätten und Labore für die Bereich Kfz- und Fertigungstechnik. Gleichzeitig wurden neue Räume für die Ausbildung zum Technischen Zeichner eingerichtet. Außerdem erhielt die Schule eine moderne Aula, weil der ursprüngliche Festsaal 1945 zerstört worden war.

Im August 2004 erhielt die Schule den Namen Berufsschulzentrum für Technik „Gustav Anton Zeuner“.

*Weblink:*
* "Berufsschulzentrum für Technik „Gustav Anton Zeuner“":http://www.bsz-technik-zeuner.de/

*Quellen:*
* Chronik Hofmann
* Festschrift 60 Jahre Berufsschulzentrum Metalltechnik
* Matthias Donath: Architektur in Dresden 1933-1945. S. 48-51.