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Ausstellungen 1933

*„Neues von der Reichsbahn“* hieß die Ausstellung der Reichsbahndirektion Dresden, die ab 21. Mai 1933 in den "Ausstellungshallen stattfand. Die Sonderschau zeigte, was die Bahn in technischer Hinsicht leistete. Sie sollte außerdem der breiten Öffentlichkeit vor Augen führen, dass sich die Reichsbahn bemühe, „mit dem zur damaligen Zeit höchsten Fortschritt der Sicherungstechnik die Zahl der Unglücksfälle auf die denkbar geringste Zahl herabzusenken“.

Die neuesten Fahrkartendruckmaschinen zeigten bei Vorführungen ihre Leistungsfähigkeit. Ein neu entwickelter Elektrokarren mit einer Tragfähigkeit von 1200 kg war ebenso ausgestellt. Daneben stand ein Modell vom ersten Eisenbahnzug, gezogen von der Schubertschen „Saxonia“, und als neueste Errungenschaft des Fahrzeugbaus der „Fliegende Hamburger“. Viele Modelle von Bahnhofs- und Brückenbauten – hier durfte ein Modell der Göltzschtalbrücke nicht fehlen – sowie ein Modell eines Stellwerkes wurden der Öffentlichkeit präsentiert.

Zur Eröffnung der Ausstellung sprach Reichsbahnpräsident Dr. Domsch und betonte u.a., dass die Reichsbahn in finanziellen Schwierigkeiten stecke. Die Einnahmen waren im Vergleich zu dem Betriebsjahr 1929 um 45 Prozent gesunken.

Am 24. Juli 1933 wurde in der Ausstellungshalle und dem Ausstellungsfreigelände aus Anlass des 75-jährigen Bestehens des Bienenzüchtervereins für Dresden und Umgebung die *Ausstellung „Die heimische Bienenzucht im Dienste am deutschen Volk“* eröffnet. Die nahezu 7500 sächsischen Imker, die in 187 Zweigstellen zusammengefasst waren, hatten diese Ausstellung organisiert. Sie veranschaulichte auf engem Raum, ohne den großen Saal im Ausstellungspalast, eine in Dresden noch nie gesehene Auswahl an volkstümlichem, wirtschaftlichem und wissenschaftlichem Material aus dem Bereich der Bienenzucht.

Am 17. November wurde mit einem bunten Abend unter der Losung „Horch druff!“ im Saal des Ausstellungspalastes um 20.30 Uhr die *„1. Funkausstellung in Sachsen“* eröffnet. In der Ausstellung zeigte die Funkindustrie mehr als 150 Geräte. Neben dem eben erst fertiggestellten Volksempfänger stand der große Superhet mit allen Finessen. Die Experten unter den Zuschauern sprachen von Bandfiltern, Tonblende, Störsperre und Schwundausgleich. Die erste Entwicklung des Fernsehens wurde ebenso gezeigt wie Antennen, Kopfhörer und Lautsprecher.