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Die Andreaskirche

"... von A bis Z":?article_id=22
Die schnell wachsende Bevölkerungzahl in Johannstadt-Süd verlangte nach einer neuen Gebetsstätte.

Im Sommer 1901 begann der Bau der *Andreaskirche am Stephanienplatz* zwischen der Canaletto- und der Wintergartenstraße. Der Bau des Gotteshauses, ausgeführt vom Baumeister Oskar Kaiser, wurde nur als Interimskirche mit 850 Sitzplätzen geplant. Der turmlose Zentralkuppelbau im neobarocken Stil fügte sich harmonisch in die Gestaltung des Stephanienplatzes ein. Die nötigen Finanzen für eine solide gebaute, künstlerisch ausgestattete Kirche fehlten zu dieser Zeit.

Entsprechend einfach wurde der Bau ausgeführt. Man beschränkte sich nur auf das Notwendigste, so war das Altarbild nur eine Kopie. Die Baukosten und der Aufwand für die Innenausstattung beliefen sich auf 50.000 Mark. Die Kirche sollte nach etwa zehn Jahren durch einen repräsentativen Sakralbau ersetzt werden, sofern bis dahin das nötige Geld zusammen gekommen war.

Im Frühjahr 1902 wurde die Kirche fertiggestellt. Am 8. Juni fand die Weihe mit einem Festgottesdienst statt, den der damalige Oberhofprediger Dr. Dibelius hielt.

Die Auspfarrung aus der "Trinitatiskirche":?article_id=31 wurde am 1. Oktober 1904 wirksam. Somit erhielt die Andreaskirche zwar eine Selbständigkeit in der Verwaltung, finanziell bildete sie jedoch weitere zehn Jahre eine Steuergemeinschaft mit der Mutterkirche. Die selbständige Andreasgemeinde zählte nun 12.178 Gemeindemitglieder (das waren Kirchensteuerzahler und nicht verdienende Angehörige). 1906 wurde in der Haydnstraße 23 ein Haus angemietet, in dem sich die Pfarrei und die Verwaltung befanden.

Nachdem die Andreaskirche, die als Provisorium erbaut wurde, bereits zehn Jahre den Gläubigen offen stand, beschloss man, sie durch einen *Neubau* zu ersetzen. Da die Gemeinde verhältnismäßig wohlhabend war, konnten die zum Bau benötigten Gelder leicht aufgebracht werden. Zunächst mußte der dem Ehrlich'schem Gestift gehörende und von diesem gemietete Grund angekauft werden. 1912 wurde ein Architekten-Wettbewerb für einen Kirchenneubau ausgeschrieben. Die Beteiligung war überraschend hoch, es wurden 178 Entwürfe eingesandt, von denen vier in die engere Wahl kamen und mit Preisen ausgezeichnet wurden. Der Entwurf, den der Architekt Bender eingereicht hatte und der von der Jury mit dem 2. Preis bedacht wurde, sollte nach einer unbedeutenden Überarbeitung zur Ausführung kommen. Leider verzögerte sich immer wieder der Baubeginn, und durch den Krieg wurde er gänzlich verhindert. Die folgende Inflation entwertete das gesamte Kapital. Damit wurde ein Neubau nicht mehr realisierbar. Die Gemeinde entschloss sich zum Bau eines *Gemeindehauses*. Am 22. November 1929 erfolgte die Grundsteinlegung. Das neue Haus auf der Canalettostraße entwarf Baudirektor Wirth. In dem künftigen Haus berücksichtigte man auch in der Planung Räumlichkeiten für Versammlungen, Bibellesungen und eine Heimstatt für kirchliche Gruppen. Es wurde 1932 eingeweiht.

Am 13. Februar 1945 wurden die Andreaskirche, das Gemeindehaus in der Canalettostraße und das Pfarrhaus in der Haydnstraße zerstört. Gerettet werden konnten nur die silberne Taufschale und die einzige Bronzeglocke der Andreaskirche.

Die Zahl der Gemeindemitglieder ging nach dem Krieg von 40.000 auf 6.000 zurück. Am 1. November 1945 erfolgte eine Vereinigung mit der ebenso betroffenen Erlösergemeinde.

Von 1947 bis zur baupolizeilichen Sperrung des Pfarrhauses nutzte die Gemeinde einen hergerichteten Kellerraum. Der Wiederaufbau des Pfarrhauses mit einem Kirchensaal wurde 1957 abgeschlossen. Die Einweihung fand am 22. September 1957 statt. Bis dahin fand die Gemeinde nachbarschaftliche Hilfe bei der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten und der Landeskirchlichen Gemeinschaft.

Seit dem 1. Januar 2000 ist die Gemeinde mit der Trinitatiskirchgemeinde zur „Evangelisch-Lutherischen Johanneskirchgemeinde Dresden-Johannstadt-Striesen“ vereint.

*Weblink:*
"Ev-Luth. Johanneskirchgemeinde Dresden-Johannstadt-Striesen":http://www.johanneskirchgemeinde.de/