www.johannstadtarchiv.de








Holbeinstraße

*Nr. 42*

Bis 1990 befand sich hier ein Ausländerwohnheim. Einer der Bewohner, der Mosambikaner "Jorge Gomondai":http://de.wikipedia.org/wiki/Jorge_Gomondai, wurde am 1. April 1991 Opfer rechtsradikaler Gewalt. Skinheads stürzten ihn aus einer fahrenden Straßenbahn. Im Krankenhaus erlag er seinen schweren inneren Verletzungen. Am Vorabend des zweiten Jahrestages des Geschehens enthüllte der damalige Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Dr. Herbert Wagner, eine am Haus angebrachte Gedenktafel, um ein Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit und Gewalt zu setzen.


*Nr. 68*

In dem flachen, farbenfroh gestalteten Gebäude hat seit dem Sommer 2008 der Verein "JohannStadthalle":http://www.johannstadthalle.de/ e.V. seinen Sitz. Mit seinen Veranstaltungen wie Konzerten, Ausstellungen, Vorträgen und dem Stammtisch der Seniorenakademie widmet er sich der Bereicherung des kulturellen Lebens in der Johannstadt und darüber hinaus.

Die JohannStadthalle erstreckt sich über mehrere Grundstücke, somit auch über die ehemalige Nr. 66, in der sich vor der Zerstörung 1945 die Werkstatt des Schmiedemeisters Höfer befand. Familienangehörige stellten dem JohannStadtArchiv dankenswerterweise Fotos der Räume zur Verfügung.

*Quellen:*
* Chronik Hofmann
* "Stadtwiki Dresden":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Holbeinstra%C3%9Fe
Die 1873 angelegte Straße wurde nach dem Maler und Zeichner der Renaissance "Hans Holbein dem Jüngeren":http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Holbein_der_J%C3%BCngere (1497–1543) benannt. Sie begann gemeinsam mit der "Dürerstraße":?article_id=194 im spitzen Winkel auf dem Holbeinplatz in der Pirnaischen Vorstadt und verlief nach Osten, zuerst nur bis zur Fürstenstraße (Fetscherstraße). 1905 wurden die auf dem Striesener Gebiet entstanden Straßen G und G1 in die Holbeinstraße einbezogen. Damit verlängerte sich ihr Verlauf bis zur Tittmannstraße in Striesen. Die Holbeinstraße war vorwiegend in geschlossener Bebauung ausgeführt, lediglich zwischen Elias- und der Elisenstraße war offene villenartige Bebauung zugelassen.

Während der Bombennacht am 13./14. Februar 1945 wurde die Bebauung sowohl in der Pirnaischen Vorstadt als auch auf dem Johannstädter Teil der Straße vollständig zerstört. Lediglich in Striesen blieb die Bebauung zum großen Teil bestehen. Erwähnenswert sind das 1905 in offener Bauweise erbaute Haus Nr. 84, das nach der früheren Gemarkung zur Johannstadt gehörte und sich unter Denkmalschutz befindet, sowie die durch die "Architekten Schilling und Graebner":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Schilling_%26_Graebner im Auftrag des Dresdner Spar- und Bauvereins 1911 erbauten „Schillinghäuser“ auf der Holbeinstraße 157 bis 163. Die denkmalgeschützte Anlage ist ein frühes Beispiel für sozialen Wohnungsbau und besteht aus drei- und viergeschossigen Häusern, deren Fassade mit Balkonen und Dreiecksgiebeln gestaltet ist. Die herausgehobenen Treppenhäuser und mit Keramik verkleideten Hauseingänge lockern die schlichten Putzfassaden auf.

Nach der Vernichtung aller Bauten wurde Ende 1960 die Holbeinstraße in der Pirnaischen Vorstadt im Rahmen des Wiederaufbaus aufgehoben und überbaut. Ihre Führung auf diesem Teil ist nicht mehr erkennbar. Auf dem Johannstädter Teil dominieren ab der Marschnerstraße die im Rahmen des Wohnungsbauprogramms ab 1972 in Plattenbauweise errichteten zehngeschossigen Zeilenbauten das Straßenbild.

*Ausgewählte Adressen:*

*Nr. 1*

Hier befindet sich die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschlands (Landesversicherung).