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Schilling-Museum

Das Schilling-Museum wurde zu Ehren des Bildhauers und Professors an der Kunstakademie "Johannes Schilling":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Johannes_Schilling (* 23. Juni 1828 in Mittweida; † 21. März 1910 in Klotzsche) von seinem Sohn "Rudolf":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Rudolf_Schilling entworfen und an der Pillnitzer Straße 63 (jetzt "Striesener Straße":?article_id=143)/Ecke Marschnerstraße errichtet. Nach zweijähriger Bauzeit fand die feierliche Einweihung am 15. Juli 1888 statt. Das Schilling-Museum beherbergte 204 Gipsmodelle des Künstlers, die ungefähr ein Viertel seines Gesamtschaffens darstellten.

Der Bericht zur Einweihung ließ den Leser an einem Rundgang teilhaben. Gleich im „Schiller-Saal“ konnten die Besucher als Hauptwerk das Viergespann mit Bacchus und Ariadne auf dem Dach der Semperoper sehen. Zur Linken folgte Schillings Denkmal für Friedrich Schiller in Wien, zur Rechten u. a. eine Büste für "König Johann":?article_id=71 und das Denkmal für "Ernst Rietschel":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Ernst_Rietschel von der Brühlschen Terrasse. Hier fanden außerdem Jugendarbeiten Schillings bei seinem Lehrer Rietschel ihren Platz. Die „Südliche Galerie“ führte entlang der Büste von "Ernst Hähnel":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Ernst_H%C3%A4hnel sowie Reliefs, die Schilling in dessen Werkstatt gefertigt hatte. Es folgte als zweites Hauptwerk die Skulpturengruppe „Vier Tageszeiten“ auf der Brühlschen Terrasse. Nach Büsten mit den Kindern Schillings betrat man den „Niederwald-Saal“ mit einer Nachbildung des Nationaldenkmals auf dem Niederwald und einem gemalten Hintergrund von "Friedrich Preller d.J.":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Friedrich_Preller_der_J%C3%BCngere Der Hauptraum „Germania-Saal“ zeigte die einzelnen Skulpturen des Niederwalddenkmals. An diesen Saal schlossen sich weitere Räume an, in denen neben vielen Herrscherbüsten auch ein Reformationsdenkmal für Leipzig und ein Rundbild mit der verstorbenen Gattin Schillings gezeigt wurden. 14 Skizzen mit Professoren der Universität Straßburg bildeten den Abschluss.

Aus Anlass der Pensionierung von Johannes Schilling wurde in der Zeitschrift „Kunstchronik und Kunstmarkt, Wochenzeitschrift für Kenner und Sammler“ von 1907 ein Artikel veröffentlicht, in dem es u.a. heißt: „Das Museum hat seinem Besitzer nicht viel Freude gemacht. Es liegt weit vom Mittelpunkt der Stadt in der Vorstadt Striesen, und teilt das Schicksal der meisten Einermuseen, daß es wenig beachtet wird. Jüngst allerdings, als es einige Tage ausnahmsweise beim freien Eintritt offen stand, war es stark beachtet: viele Dresdner sahen es bei dieser Gelegenheit zum erstenmal. Es läßt sich aber nicht erwarten, daß diese Anziehungskraft anhalten werde. Dazu enthält das Schillings-Museum denn doch zu viele minderwertige Werke, teils aus der Zeit, da Schilling mit vielen Gehilfen und Schülern Bildwerke auf Bestellung fabrizierte, teils aus seinen späteren Jahren. Noch dazu sind die Werke so gedrängt aufgestellt, daß sie einander in der Wirkung stören.“

1908 übernahm die Stadt das Schilling-Museum. Während des Luftangriffs vom 13./14. Februar wurde das Museum teilweise zerstört und 1948 abgetragen.

*Quellen:*
* "Stadtwiki Dresden":http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Schilling-Museum
* Kunstchronik und Kunstmarkt, Wochenzeitschrift für Kenner und Sammler, 1907