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Albertbrücke

Neben der Errichtung von Straßen war schon 1872 an eine Elbbrücke in die äußere Neustadt gedacht worden. Die Elbquerung wurde später vom Sachsenplatz nach dem damaligen Kurfürstenplatz, dem heutigen Rosa-Luxemburg-Platz, geplant. Nachdem alle Formalitäten erfüllt waren, begannen am 14. Juni 1875 die Brücken-Bauarbeiten. Am 23. September wurde feierlich der Grundstein gelegt. Für die Ausführung des Projektes war Stadtbaurat Bauingenieur Karl Manck gewonnen worden. Man wendete unter Zuhilfenahme eines französischen Ingenieurs die bisher kaum bekannte neue pneumatische Grundierungsmethode mittels Caissons statt der bisher üblichen Pfahlrost- oder Zementbetongründung an.

Nur zwei Jahre nach der Grundsteinlegung konnte die Brücke ihrer Bestimmung übergeben werden. Oberbürgermeister Stübel nahm den feierlichen Akt der Brückeneinweihung vor. In seiner Ansprache sagte er, dass die Brücke „eine neue Pulsader des Verkehrs, eine neue Triebfeder zu Wachstum und Gedeihen“ werden solle.

Die Brücke erhielt den Namen „Albertbrücke“ nach dem regierenden König. Ihre Länge betrug 316 Meter und die Spannweite der Strombögen belief sich auf 31 Meter. Die Uferbögen waren bedeutend kürzer mit 12 bis 17 Metern. Die gesamte Brücke war aus Sandstein gemauert. Als einzige Verzierung erhielt die Brücke am mittleren Pfeiler stromaufwärts ein von Prof. Donndorf gestaltetes Reliefbild König Alberts und stromabwärts das Stadtwappen, beide in Marmor geformt.

Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde bereits am 20. Juli 1946 die wiederaufgebaute Brücke durch den Oberbürgermeister der Bevölkerung zur Nutzung übergeben. Gleichzeitig erfolgte die Umbenennung in „Brücke der Einheit“.

Nach der Wende erhielt sie ihren alten Namen „Albertbrücke“ zurück. Infolge ihres Alters und des gestiegenen Verkehrsaufkommens ist die Brücke stark in Mitleidenschaft gezogen und erwartet zurzeit ihre Sanierung.